Kooperationstag Sucht NRW
Hauptvortrag
Hauptredner:
Prof. Dr. Karim Fereidooni, Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer:innenbildung.
Vortrag:
„Rassismuskritik: Was muss ich wissen? Was kann ich tun? Was kann meine spezifische Institution leisten?“
Rassismuskritik – was hat das mit der Suchthilfe und dem Kooperationstag Sucht NRW zu tun? Es handelt sich um ein Querschnittsthema, dass uns in unserer täglichen Arbeit begegnet und einen guten Einstieg in das Thema „Diversität in der Suchthilfe: Wege zu einer vielfältigen Unterstützungskultur“ darstellt.
Die bundesdeutsche Gesellschaft ist superdivers – und somit auch die Menschen, die als Betroffene Beratung und Behandlung benötigen oder als Fachkräfte in der Suchthilfe arbeiten. Superdivers bezieht sich auf Herkunft, Religion, Alter, Status, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität. Gleichzeitig wachsen Menschen mit rassistischen und die Vielfalt abwertenden Werten und Normen auf. Die Mechanismen der Stigmatisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen, die als „anders“ oder „minderwertig“ wahrgenommen werdensind ähnlich und übertragbar. Das gilt auch für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen – und zwar in mehrfacher Hinsicht, wenn noch weitere Aspekte wie z. B. Wohnungslosigkeit (Status), Homosexualität (sexuelle Orientierung) oder internationale Familiengeschichten (Herkunft, Religion) dazukommen.
Im Hauptvortrag geht Prof. Dr. Karim Fereidooni auf Möglichkeiten ein, rassismusrelevante Wissensbestände zu verlernen sowie rassismuskritische Kompetenzen aufzubauen. Im Mittelpunkt des Vortrags steht die Frage: Was können Menschen und Institutionen tun, um rassismuskritisch zu handeln bzw. einen rassismuskritischen Organisationsentwicklungsprozess zu iniitieren?
Der Kooperationstag will sich und die Suchthilfe selbstkritisch unter die Lupe nehmen und eine Brücke schlagen zu mehr Offenheit, Toleranz und Teilhabe aller Menschen und Reduktion von Ausgrenzung, Stigmatisierung und Diskriminierung.
Ziel ist die bestmögliche Behandlung aller Patientinnen und Patienten und bestmögliche Arbeitsbedingungen für alle Fachkräfte.